Keine Ruhe im Oderbruch

Pumpeneinsatz in Ortwig

Die Gärten der Wohngrundstücke sind mit einer druchgehenden Wasserfläche überzogen. Foto: Manfred Utecht

 Auch Ortsbeauftragte können irren. Noch am Mittwochabend während der Sitzung des Ortsausschusses verspricht OB Peter Strohbach seinen Helfern etwas mehr Ruhe, denn die Lage an der Oder hat sich entspannt. Aber die Oder ist das eine und das Oderbruch etwas ganz anderes. Am Freitagmorgen flattert dann auch prompt das Amtshilferersuchen des Letschiner Bürgermeisters ins Haus. Im Ortsteil Ortwig kämpfen die Einwohner seit Tagen gegen das Wasser in ihren Kellern. Die Lageerkundung vor Ort zeigt dann das Ausmaß des Binnenhochwassers. Die Bewohner der Grundstücke am Ortsrand sind plötzlich zu Besitzern von "Wassergrundstücken" wider Willen geworden. Es hilft nichts, schon wieder muß eine Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen angefordert werden. Um der Gemeinde eine größtmögliche Kostenersparnis zu ermöglichen, wird der Einsatz für den Sonnabend festgelegt. Am Samstagvormittag trifft dann die Fachgruppe aus dem OV Lübben ein. Auch für diese Helfer ist das eine zusätzliche Belastung; sind sie doch erst zwei Tage zuvor von ihrem Einsatz an der "Schwarzen Elster" zurück gekehrt. 

Vor Ort werden unter schwierigen Bedingungen die Pumpen eingesetzt. In zwei verschiedenen Etappen soll das Wasser abgepumpt werden. Eine nicht einfache Aufgabe bei Dauerfrost, wie sich während des Einsatzes heraus stellt. Durch die geschlossene Eisdecke läuft das Wasser nicht schnell genug nach und die Pumpen müssen zwischendurch abgestellt werden. In der Nacht zum Sonntag wird der Frost stärker und die Pumpen beginnen einzufrieren, weil sie nicht ständig durcharbeiten können. Das Wetter macht den Helfern des THW einen Strich durch die Rechnung und die Aufgabe zeigt sich unter diesen Bedingungen als nicht lösbar. So wird am Sonntagvormittag entschieden, den Einsatz abzubrechen, nachdem die Pumpen wieder aufgetaut sind. Eine unbefriedigende Lösung für die betroffenen Einwohner; es bleibt die Hoffnung auf die Verbesserung der Wetterlage in den nächsten Tagen.Trotz der widrigen Wetterbedingungen ist der Wasserspiegel um 35 cm abgesenkt worden. Sobald es wärmer wird, übernehmen die Helfer unseres Ortsverbandes die verbleibenden Restarbeiten. 


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