20.06.2021, von Uwe Gaede

Hand in Hand im Oderland – Hochwasserschutzübung 19.06.2021

Fotos: Andre Kehl

Fotos: Andre Kehl

Dies ist nicht nur eine Floskel, sondern gelebte Partnerschaft und Teamwork zwischen dem GEDO (Gewässer- und Deichverband Oderbruch) und dem THW Ortsverband Seelow.

Bei „höchst“ sommerlichen Temperaturen mit über 37 Grad Celsius im Schatten aber nirgendwo ein schattiges Plätzchen zum Erholen,  wurde eine notwendige Hochwasserschutzübung des THW-OV Seelow und dem GEDO am 19.06.2021 durchgeführt. Bei  dieser Maßnahme wurde auch unser ÖA-Team erstmalig gefordert und begleitete die regionalen Pressevertreter  vor Ort.

Die Hochwasserschutzübung  war notwendig, da eine alte Brücke, welche bereits seit Jahren nicht mehr genutzt werden konnte zum Hindernis für die Unterhaltung der Güstebieser Alten Oder wurde, einem Gewässer der 1. Ordnung.  Äste blieben hängen und bildeten ein unnatürliches Stauwerk, welches zur Gefährdung wurde.

Aufgabe der Übung war der Rückbau der tonnenschweren Doppel-T-Träger von der alten Brücke und Errichtung eines Steges am 5km entfernten neuen Standort. Hier greift wieder der sprichwörtliche Teamgeist. Das GEDO hatte bereits gute Vorarbeit geleistet, der Überbau (Belag) auf den Eisenträgern war bereits entfernt und das THW konnte zügig mit dem Abbau mit unserem  LKW mit Ladekran beginnen. Bereits zu diesem Zeitpunkt - 10:00 Uhr - war es glühend heiß und kein Schatten weit und breit in Sicht. Unsere Kameraden arbeiteten trotzdem weiter, die körperlichen Anstrengungen waren ihnen sprichwörtlich ins Gesicht gebrannt.

Nicht alle Doppel-T-Träger wurden für den neu zu errichtenden Steg benötigt. Diese wurden vor Ort abgelegt. 4 Eisenträger mussten nun an den neuen Standort verbracht werden. Dieses stellte eine logistische Höchstleistung dar,  aber für unser Team lösbar. Um die Eisenträger von einem Standort zum anderen zu bewegen, musste der Oderdeich mehrfach erklommen und wieder heruntergefahren werden. Mit einem Allradgetriebenen LKW kein Problem, aber trotzdem war fahrerisches Können erforderlich.  Auch am neuen Standort der sogenannten „Hundertmarkbrücke“ hatte das GEDO bereits vorgearbeitet und das Fundament für den Steg errichtet. Nun mussten „nur noch“ die 4 Doppel-T-Träger dort abgelegt werden. In glühender Hitze war jede Bewegung nur noch ein Krampf, aber unser Team hat diese Auftrag erfüllt

Bevor es in die Endphase ging, wurde eine langersehnte Pause für einen feierlichen Akt genutzt. Im Beisein des Bürgermeisters der Stadt Wriezen, Karsten Ilm, überreichte Julian Butschke, Verbandsmeister des GEDO, unserem OB Thomas Schwarz eine Erinnerungsurkunde für die gute Zusammenarbeit und zur Erinnerung an die Hochwasserschutzübung an der Güsterbieser Alte Oder. Bürgermeister und GEDO betonten in ihren kurzen Ansprachen die Notwendigkeit eines funktionierenden Hochwasserschutzes und der daraus resultierenden Wertigkeit einer guten Zusammenarbeit mit THW OV Seelow. Bürgermeister Ilm zeigte sich höchst beeindruckt von der Professionalität der Arbeit unserer Kameraden vor Ort (auch gerade unter diesen extremen Witterungsbedingungen) und war auch andererseits von der Vielfältigkeit unserer Einsatzmöglichkeiten überrascht. 

Gegen 16:00 Uhr wurde der letzte Doppel-T-Träger abgelegt und durch das GEDO gesichert. Auftrag auch unter extremen Temperaturen erfüllt!

Fazit:  Nur ein gut eingespieltes Team kann solche Höchstleistungen erbringen!

Danke an alle Einsatzkräfte für ihren außergewöhnlichen und bis an die Leistungsgrenze erbrachten Einsatz. Die Übung wurde um 17:30 Uhr im Ortsverband nach einer kurzer Nachbereitung beendet.


  • Fotos: Andre Kehl

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