Die Anspannung ist von unseren Helfern gewichen und Erleichterung macht sich breit. Nach 11 Tagen Hochwassereinsatz hat sich die Lage an der Oder deutlich entspannt. Es war, als ob jemand den Stöpsel aus der Badewanne gezogen hat, als die Eisbrecher gestern die letzte Barriere auf der Oder durchbrochen haben. Innerhalb von 24 Stunden ist der Wasserpegel um 2 m gesunken.
Trotzdem geht der Einsatz weiter, denn im Oderbruch ist der Wasserpegel in den letzten Tagen kontinuierlich angestiegen. Deutschlands "größte Badewanne" hat die Folgen des Binnenhochwassers aus dem letzten Sommer noch nicht überwunden und läuft jetzt durch Schmelzwasser und neue Niederschläge wieder voll.
Während ein Teil unserer Helfer in den vergangenen 2 Tagen noch mit der Deichsicherung beschäftigt war, haben die anderen Helfer bereits gestern Nachmittag damit begonnen, einen Rinderstall bei Bliesdorf(Wriezen) mit Sandsäcken gegen das Binnenhochwasser zu sichern.
Heute werden die Arbeiten mit dem Sandsacktransport von den Füllstationen an der Oder zu Lagerplätzen im Oderbruch fortgesetzt. Mehr als 10.000 Sandsäcke, die an der Oder momentan nicht mehr benötigt werden, sollen nun zur Sicherung Siedlungen und Gemeinden im Oderbruch eingesetzt werden. Dabei spielt der MAN unserer Wassergefahrengruppe eine bedeutende Rolle. Allen Gerüchten zum Trotz wurde er beim Abrutschen im Hochwasser auf vereistem Untergrund nicht beschädigt und konnte sofort nach seiner Bergung am 7. Januar gegen 16 Uhr seine Arbeit wieder aufnehmen.
Alle Helfer hoffen nun, dass die erwarteten Regenfälle der nächsten Tage das Oderbruch nicht zu hart treffen werden, denn ein einsatzfreier Tag ist der größte Wunsch, den sie zur Zeit äußern.