Seit nun fast 20 Jahren – Technische Hilfe im Katastrophenfall Im November 2012 ist es so weit. Dann feiert der THW – Ortsverband Seelow sein 20-jähriges Jubiläum. Ein kurzer Zeitraum in unserer schnelllebigen Zeit, aber ein Zeitabschnitt, der das Leben vieler Menschen beeinflußt und verändert hat. Wenn man an die Anfänge zurück denkt, war da der Auftrag der Bundesregierung und die Ideen sowie der Wille einiger Menschen, diesen Auftrag umzusetzen.
Zu einer Zeit als in den Köpfen der Bürger noch die Auffassung vorherrschte, dass solche Einrichtungen Relikte des kalten Krieges seien und nach dem Mauerfall nicht mehr benötigt werden, gab es Menschen, die weiter dachten. Wie recht sie damit hatten, zeigte sich einige Jahre später beim Oderhochwasser 1997 und danach leider immer öfter. Spätestens nach den Jahren 2010 und 2011 zweifelt im Oderbruch niemand mehr an der Daseinsberechtigung des THW in Seelow. Allein in den ersten 50 Tagen des Jahres 2011 waren die Helfer 46 Tage im Hochwassereinsatz und das alles ehrenamtlich. Eine Belastung für die Menschen im THW, ihre Familien und auch Arbeitgeber, denn ein Helfer im Einsatz fehlt an anderer Stelle.
Zum Glück hat das Jahr 2012 in Bezug auf Unwetter und Katastrophen in der Oderregion ruhig begonnen. Kein Grund für die THW-Helfer, ihre Hände in den Schoß zu legen. Sie nutzen diese Ruhe, um sich in Weiterbildungsmaßnahmen auf die künftigen Aufgaben vorzubereiten. Gegenwärtig findet in Seelow und Frankfurt(Oder) eine Bereichsausbildung für Kranführer statt. Wenn andere Menschen ihr Sonntagsfrühstück genießen, sind die Teilnehmer an der Kranausbildung des Technischen Hilfswerks schon wieder unterwegs. Insgesamt sind bei diesem Lehrgang 40 Stunden Theorie und dann die gleiche Stundenanzahl praktische Ausbildung zu absolvieren. Ein großer Zeitaufwand, wenn man bedenkt, dass alle Helfer im Berufsleben stehen und dafür nur die Freizeit für diesen Lehrgang genutzt werden kann. Deshalb spielt das Wetter auch nur eine untergeordnete Rolle, den ein Einsatz findet auch nicht nur an "Schönwettertagen" statt. Dazu kommt noch die Tatsache, dass selbst im THW an den Fahrzeugen unterschiedliche Ladekräne angebaut sind. Im Ernstfall muß der Kranführer auf jedem Typ einsatzbar sein. Also kann er nicht nur am eigenen Fahrzeug ausgebildet werden, sondern muß sich auf jedem Fahrzeugtyp auskennen. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, wurden am vergangenen Sonntag vom THW - Ortsverband Fürstenwalde zwei LKW mit Ladekran zusätzlich nach Seelow geschickt. So konnte an drei verschiedenen Stationen das Handling der unterschiedlichen Ladekräne geprobt werden. Ausgebildete Kranführer übernehmen dabei die Einweisung der "Neulinge". Aber das ist nicht die einzige Ausbildungsmaßnahme, die derzeit zu absolvieren ist. Ende 2011 wurde für den Ortsverband Seelow unter anderem ein neuer Gerüstbausatz beschafft. Jetzt gilt es, die Helfer für die Arbeit damit „fit“ zu machen, denn dieses System kann in vielen Notsituationen zum Einsatz kommen. Auch in den Folgemonaten wird der Arbeitsschwerpunkt des THW-Ortsverbandes Seelow in der Aus- und Weiterbildung liegen. Im März nehmen die Helferanwärter am einwöchigen Grundlehrgang in „Störitzland“ teil und die Kraftfahrer vervollständigen ihr Können beim Fahren im Gelände. Für den Herbst ist noch eine größere Maßnahme zur Ausbildung an den Motorkettensägen in Vorbereitung, die möglichst für das Oderbruch auch einen praktischen Nutzen erbringen soll.
Wenn dann am 10. November 2011 zum Festakt in das Schloß Neuhardenberg geladen wird, werden die THW-Helfer aus Seelow auch in diesem Jahr eine eindrucksvolle Bilanz vorweisen.
Text: M. Utecht
Öffentlichkeitsbeauftragter