20 Jahre THW Seelow - Zusammenarbeit wird ausgebaut

praxisnahe Ausbildung in Neuhardenberg

Zugführer H.-J. Walter und Gruppenführer Chr. Schumann erläutern die Einsatzaufgabe. Bild: M.Utecht

Am vergangenen Sonnabend hat der THW – Ortsverband Seelow seine turnusmäßige Ausbildung auf das Gelände der Airport Development A/S Neuhardenberg verlegt. Seit Jahren verbindet beide eine enge Zusammenarbeit von der alle profitieren. Sicherheit ist für einen Flugplatz natürlich oberstes Gebot und das Gelände in Neuhardenberg bietet für die Helfer des THW realitätsnahe Ausbildungsbedingungen. Für den Flugplatz ist es eine Altlast, das sich negativ auf die wirtschaftliche Situation des Unternehmens auswirkt. Die Verantwortlichen um Geschäftsführer Uwe Hädicke wissen aber, das ein gut funktionierender Katastrophenschutz ein wichtiger Faktor für wirtschaftliches Wachstum in Deutschland und ganz besonders in unserer Region ist. Deshalb werden diesbezügliche Ausbildungsanfragen des THW bisher immer positiv entschieden.

Auf dem Ausbildungsprogramm der Helfer steht dieses Mal das Schaffen von Mauer- und Deckendurchbrüchen zur Rettung verletzter Personen.. Niemand wünscht sich dieses Szenario, allerdings ist es bei Erdbeben oder Gasexplosionen zu oft schmerzhafte Realität. Um dann schnell und wirksam helfen zu können, brauchen die Helfer eine möglichst praxisbezogene Ausbildung. Die Bedingungen dafür bietet das ehemalige Kasernengelände des NVA-Fliegertransportgeschwaders in Neuhardenberg.

Die Wetterbedingungen waren nicht die besten, Regen und Hitze wechselten sich ab. Wie im tatsächlichen Einsatz achten die Ausbilder des THW auf die Gesundheit ihrer Helfer. Die Sicherheit verlangt, dass die notwendigen Arbeiten mit vollständiger Schutzausrüstung ausgeführt werden. Für die Helfer bedeutet dies, arbeiten mit volständigem Multifunktionsanzug, Helm, Schutzbrille und Atemschutzmaske. So ausgestattet, müssen sie einen Durchbruch für einen Schleifkorb durch eine 48 cm dicke Ziegelwand schaffen. Zu diesem Zweck kommen Bohrhammer, Wandkeile und Vorschlaghammer zum Einsatz. Die Vorgabe sagt, dass der Durchbruch mindestens 50 cm hoch und 80 cm breit sein soll.

Die Rettung eines Verletzten hat im Ernstfall nicht ewig Zeit. Also gilt es, die Arbeiten so schnell als möglich voran zu treiben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die eingesetzten Helfer Frauen oder Männer sind. Nach etwas mehr als einer Stunde ist der Durchbruch fertig und die Aufgabe zur Zufriedenheit der Ausbilder gelöst. Das anschließende Mittagessen schmeckt nach solchen Anstrengungen doppelt gut.

Nun kommt der zweite Teil des Ausbildungstages. Dabei muß ein Deckendurchbruch zu einem Kellergewölbe durch Massivbeton gestemmt werden. Die Helfer gehen an ihre körperlichen Reserven, denn nach dem Regen ist die hohe Luftfeuchtigkeit unerträglich geworden. Auch bei dieser Aufgabe steht die Sicherheit der Helfer an erster Stelle. Neben den vorgeschriebenen Maßnahmen muss jetzt zusätzlich darauf geachtet werden, dass kein Helfer bei den Arbeiten dehydriert. Deshalb stehen ausreichend Tee und Mineralwasser zur Verfügung und die Pausenzeiten müssen ständig angepasst werden. Dabei zeigt sich, wie wichtig im THW die Teamarbeit ist, denn jeder achtet auf seinen Nebenmann.

Als dann auch diese Aufgabe gelöst ist, freuen sich alle auf die Rückfahrt nach Seelow und das verdiente Ende eines anstrengenden aber erfolgreichen Ausbildungstages. Der Dank geht nicht nur an unsere Helfer für ihre hohe Einsatzbereitschaft, sondern auch noch einmal an die Airport Development A/S Neuhardenberg für die Bereitstellung des Übungsgeländes.

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