Seelow (bk/MOZ) Für die Helfer und Führungskräfte des Ortsverbandes des Technischen Hilfswerkes in Seelow war das Jahr 2003 sehr ereignisreich. Die Übernahme der neuen Liegenschaft im Gewerbegebiet der Kreisstadt zählt für Peter Strohbach dazu. "Aber auch das neue, in Finnland für das THW gebaute und erprobte Mehrzweckboot. Sogar hochseetauglich bis Windstärke 6", schwärmt der Ortsbeauftragte rückblickend auf die vergangenen Monate des Jahres.
Das neue Boot kam zum Beispiel bei einer gemeinsamen deutsch-polnischen Katastrophenschutz-Übung zum Einsatz, von denen es 2003 zwei gab. "Mit den Feuerwehren aus der Wojewodschaft Westpommern gab es zum Beispiel erstmals eine Menschenrettungsaktion nachts auf dem Stettiner Oderhaff. Dabei setzten wir unser neues Boot ein, wurden Taucher der polnischen Feuerwehr hinzugezogen. Eine zweite gemeinsame Übung fand in Debno statt. Bei dieser ortsverbandsübergreifenden Übung galt es, Verschüttete nach einer Explosion in einer Konservenfabrik zu retten", erzählt Peter Strohbach.
Die deutsch-polnische Zusammenarbeit im Katastrophenschutz spiele in der Arbeit des Ortsverbandes eine besondere Rolle. Eine Kooperation gebe es zum Beispiel seit elf Jahren mit der Wojewodschaft Lubuskie. Deshalb sei die Bitte für den Ortsverband nicht überraschend gekommen, zu Pfingsten zur Proklamation des Lebuser Landes zur Landschaft des Jahres eine Fährverbindung zwischen der Oderstadt und Neu-Lebus auf der polnischen Fluss-Seite aufzubauen. Das geschah gemeinsam mit den Feuerwehren aus Slubice und Küstrin. "Solche Übungen kosten zwar sehr viel Kraft und Zeit in ihrer Vorbereitung", schätzt der Seelower Ortsbeauftragte ein. "Aber letztlich zählt das Ergebnis: Das dabei erworbene Wissen, die grenzüberschreitende Erfahrung, die man bei so einem Großeinsatz gewinnt. Sie nützen bei einem richtigen Katastropheneinsatz", betont Peter Strohbach.