Im kommenden Jahr jährt sich zum 20. Mal die "Jahrhundertflut" an der Oder. In Erinnerung an dieses Ereignis hat die Stadt Wriezen ihren "Deichtag" ins Leben gerufen. Jedes Jahr lädt sie dazu im Frühjahr Vertreter von Politik, Rettungsorganisationen und natürlich die Bevölkerung in die Innenstadt rund um den Marktplatz ein. Längst ist aus dem Gedenken an die schlimmen Ereignisse des Jahres 1997 ein fröhliches Volksfest, welches den Charakter eines Stadtfestes trägt, geworden. Mobile Händler und Imbisstände bestimmen das Geschehen. Auf und vor der Bühne zeigen Kultur- und Sportvereine der Stadt und Umgebung ihr Leistungsvermögen.
Seit drei Jahren ist auch das THW nach einigen Jahren Abstinenz wieder dort vertreten. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit präsentieren die Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes Seelow ihre Technik vor Ort. In diesem Jahr sind sie mit dem Zugtruppfahrzeug, den Gerätekraftwagen beider Bergungsgruppen sowie dem LKW mit Ladekran und beiden Booten in der Wilhelmstraße aufgestellt. Eine nicht ganz leichte Aufgabe für die Kraftfahrer, denn die Fußgängerzone ist beidseitig entweder mit Bäumen oder Straßenlaternen eingeengt. Der Marktmeister kommentierte die Situation mit den Worten: "Ihr seid das THW, das bekommt ihr schon hin". Natürlich behält er recht, denn der Ausbildungsstand unserer Kraftfahrer kann sich sehen lassen. Auch für die vorgeschriebene und notwendige Rettungsgasse blieb noch genügend Platz. Bei strahlendem Sonnenschein steht die Technik zur Besichtigung bereit. Wriezens Bürgermeister begrüsst bei seinem Rundgang jeden Helfer mit Handschlag und freut sich, dass der Ortsverband Seelow auch in diesem Jahr die Einladung der Stadt angenommen hat. Um das Wohlergehen unserer Helfer kümmert er sich persönlich.
Auch aus vorbeigehenden Bevölkerung sind Stimmen zu vernehmen, die da sagen: "Schön, dass wir die Technik einmal sehen können". Aber wie bei vielen Volksfesten hält sich das Interesse der Bevölkerung in Grenzen. Die meisten nutzen den Deichtag zum shoppen oder nur zur Unterhaltung. Unsere Helfer sehen das ganz entspannt. Als sie am Nachmittag wieder im Ortsverband sind, kann ein positives Fazit des Tages gezogen werden.